Profis wissenAusführliche Impfinformation |
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Impfabstände: |
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Impfhindernisse: |
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Falsche Impfhindernisse: · Einfache Infekte, auch wenn sie mit leicht erhöhter Temperatur bis 38.5° C einhergehen. · Ein möglicher Kontakt zu Personen mit ansteckenden Krankheiten. · Krampfanfälle in der Familie. · Vorausgegangene Fieberkrämpfe · Ekzeme und andere Hauterkrankungen. · Behandlung mit Antibiotika oder mit niedrigen Dosen von Kortison oder kortisonhaltigen Salben. · Angeborene oder erworbene Abwehrschwächen bei Impfungen mit Totimpfstoffen. · Neugeborenengelbsucht. · Frühgeburtlichkeit (Frühgeborene sollten unabhängig von ihrem Geburtsgewicht entsprechend dem tatsächlichen und nicht dem errechneten Geburtstag geimpft werden.) · Chronische Erkrankungen sowie nicht fortschreitende Hirn- und
Rückenmarkserkrankungen. · Fehlende Impfdokumente: Häufig fehlen Impfnachweise, sie
sind nicht auffindbar oder lückenhaft. Dies ist kein Grund, notwendige
Impfungen zu verschieben, fehlende Impfungen nicht nachzuholen oder eine
Grundimpfung nicht zu beginnen. Von zusätzlichen Impfungen bei bereits
bestehendem Impfschutz geht kein besonderes Risiko aus. Blutkontrollen
zur Überprüfung des Impfschutzes sind nur in Ausnahmefällen
(z.B. Röteln- oder Windpockenantikörper bei Frauen mit Kinderwunsch)
angezeigt. |
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Impfempfehlung: |
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Besondere Impfungen und Auffrischimpfungen: Das war ein Überblick über die wichtigsten allgemeinen Informationen der STIKO. Auch in den folgenden Abschnitten werden die Empfehlungen der STIKO zugrunde gelegt. |
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Information über die Krankheiten, gegen die üblicherweise geimpft werden sollte Diphtherie: ist eine plötzlich (akut) auftretende durch Bakterien
ausgelöste sehr ansteckende Erkrankung mit starken Rötungen und Schwellungen
und eitrigen Belägen der Mandeln, des gesamten Halsbereiches bis hinunter
zum Kehlkopf. Auch die Nasenschleimhäute können selten entzündet sein.
Durch die Bakteriengifte kann es schwere Schäden am Herzen, den Nieren
und dem Nervensystem geben. Bei einer starken Kehlkopfmiterkrankung kann
es zur Erstickung kommen. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfchen von Erkrankten
oder gesunden Bakterienträgern. Trotz intensiver Behandlung (Antibiotika,
Gegengiftserum, ggf. Kehlkopfschnitt u.a.) kommt es immer noch zu Todesfällen.
In den letzten Jahren erkrankten in Deutschland nur sehr wenige Patienten.
Häufiger konnten bei den Erkrankten Kontakte nach Rußland nachgewiesen
werden. In Rußland sind seit Mitte der 90er Jahre sehr viele Menschen
an Diphtherie erkrankt. Es ist nicht bekannt, warum sich die Diphtherie
bei uns noch nicht ausbreitet. Die Ärzte bemühen sich, möglichst viele
Menschen durch die Impfung zu schützen. Vor allem Erwachsene besitzen
keinen sicheren Schutz gegen diese Krankheit mehr. Die Schutzimpfung ist
der sicherste und beste Schutz vor einer Erkrankung. |
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Keuchhusten: Keuchhusten ist eine recht häufige akute durch
Bakterien ausgelöste sehr ansteckende Erkrankung, die wie eine harmlose
Erkältung beginnt und dann im Verlauf mehrerer Wochen zu meist sehr
heftigen typischen Hustenanfällen führt, oft mit Erbrechen und
Atemnot. Es kommt häufiger zu Lungenentzündungen. Todesfälle
treten vor allem im Säuglingsalter relativ häufig (über
1%!) vor allem durch Erstickung auf. Seltener führt der Keuchhusten
zu schweren Hirnerkrankungen. Am ansteckensten ist der Keuchhusten in
den ersten Wochen, in denen er oft nicht als Keuchhusten erkannt wird.
Behandelt wird der Keuchhusten - meist zu spät - vor allem mit Antibiotika
und hustenerleichternden allgemeinen Maßnahmen und z.T. auch Beruhigungsmitteln.
Infusionen, Sauerstoffbeatmung und Sondenernährung sind bei Säuglingen
oft notwendig. Eine Krankenhausbehandlung sollte bei Säuglingen aus
Sicherheitsgründen immer erfolgen. Die Behandlung schlägt aber
kaum an. Nach 4-6 Wochen sind die meisten Krankheitszeichen zurückgegangen.
Hustenanfälle treten noch bis zu einem Jahr bei leichten Erkältungen
erneut auf. Die Keuchhustenimpfung möglichst sehr vieler Kinder stellt
den besten Schutz vor einer Ansteckung und Erkrankung dar. Jugendliche
und Erwachsene sollten 1x alle 10 Jahre geimpft werden, da der Schutz
auch nach durchgemachter Erkrankung nach 10 – 20 Jahren erlischt. |
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Tetanus: Tetanus (Wundstarrkrampf) ist eine nicht übertragbare,
durch Bakterien ausgelöste Infektionskrankheit. Die Bakterien befinden
sich vor allem in der Erde. Viele Menschen und Tiere haben sie im Kot.
Durch Verletzungen - häufig auch durch ganz einfach erscheinende
Schürfungen - gelangen die Bakterien in die Haut. Dort bilden Sie
nur ohne Luftkontakt Gifte, die vor allem das Nervensystem schädigen.
Das führt zu Krämpfen fast aller Muskeln. Wenn die Atemmuskulatur
erreicht ist, kommt es zur Erstickung. Die Behandlung erfolgt u.a. mit
Gegengiften, Beatmung, künstlicher Ernährung und stark beruhigenden
Medikamenten und Antibiotika. Leider ist die Behandlung oft erfolglos.
Erst die Einführung der Impfung hat den Wundstarrkrampf in Deutschland
zu einer seltenen Erkrankung gemacht. |
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Hirnhaut- und Kehlkopfentzündung durch Hämophilus-Influenza-Typ-B-Bakterien
(HiB): Ca. 2/3 aller schweren bakteriellen Hirnhautentzündungen
im Säuglings- und Kleinkindesalter werden durch HiB (Bakterien) ausgelöst.
Häufig heilen diese Entzündungen auch unter antibiotischer Behandlung
nur mit schweren bleibenden Hirnschäden aus, gelegentlich führen
Sie auch zum Tode. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfchen. Oft
sind hohes Fieber, Erbrechen, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit die
ersten Krankheitszeichen. Bei Säuglingen und kleinen Kleinkindern
können sonst typische Zeichen aber fehlen. Diese Bakterien sind auch
fast immer die Auslöser für die akuten schweren Kehlkopfentzündungen
(Epiglottitis), die innerhalb weniger Minuten zum Tod durch Ersticken
führen können (nicht zu verwechseln mit dem "Pseudokrupp"!).
Bei dieser Kehlkopfentzündung tritt meist hohes Fieber, große
Angst, starke Halsschmerzen, Speichelfluß und kloßige Sprache
auf. Diese Art der Erkrankung wird u.a. mit Antibiotika und einer vorübergehenden
künstlichen Beatmung, wenn sie rechtzeitig kommt, meist ohne nachfolgende
Schäden behandelt. Wichtig ist hier der schnelle ärztliche Kontakt!
Eine Impfung hat diesen beiden Erkrankungen in den letzten Jahren den
Schrecken genommen. Bei den geimpften Kindern tritt sie nur noch sehr,
sehr selten auf. |
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Kinderlähmung (Poliomyelitis) ist eine Viruskrankheit, die
zu Lähmungen der Arme, Beine, der Atmung und auch zum Tod des Erkrankten
führen kann; die Erkrankung wird durch eine Infektion mit Polioviren
hervorgerufen. Die meisten Kranken mit Lähmungen behalten Restschäden
und sind damit lebenslang behindert. Die Schutzimpfung gegen Kinderlähmung
wird seit Anfang 1998 nicht - wie früher üblich - als Schluckimpfung
mit einem Lebendimpfstoff durchgeführt, sondern mit einem Impfstoff
aus abgetöteten Polioviren (Tot-impfstoff IPV). |
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Masern sind eine häufig schwer verlaufende Viruskrankheit,
die leicht von Mensch zu Mensch übertragen wird. Sie geht mit hohem
Fieber, Husten, Bindehautentzündung und einem typischen Hautausschlag
(Exanthem) einher; die Erkrankung dauert etwa 2 Wochen. Häufig treten
als Komplikationen Lungenentzündungen sowie Mittelohrentzündungen
auf. Bei etwa einem von 1000 bis 2000 Masernkranken tritt eine Hirnentzündung
(Enzephalitis) auf, die zu bleibender geistiger und körperlicher
Behinderung führen kann. Bei einem von 50.000 bis 100.000 kommt es
zu einer allmählichen Zerstörung des Gehirns (oft erst 15 bis
20 Jahre nach der Masernerkrankung SSPE). Es gibt in jedem Jahr in Deutschland
noch Todesfälle durch Masern. Erwachsene sind durch Masern besonders
gefährdet, bei ihnen treten diese Komplikationen gehäuft auf.
Eine Masernerkrankung fördert garantiert nicht die Entwicklung Ihres
Kindes! |
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Mumps ist eine Viruserkrankung, die mit Fieber, Kopfschmerzen
und einer Schwellung der Speicheldrüsen einhergeht. Bei zumindest
jedem 10. Mumpskranken tritt zusätzlich eine Entzündung der
Hirnhäute (Meningitis) und gelegentlich des Gehirns (Enzephalitis)
auf. Eine zwar seltene, aber typische Komplikation bei Mumps ist ein Hörverlust.
Bei jedem 4. jugendlichen oder erwachsenen Mann tritt eine Schwellung
und Entzündung der Hoden auf, die gelegentlich zur Unfruchtbarkeit
führen kann. Auch bei Frauen kann es durch eine sogenannte “Oophoritis”
zur Unfruchtbarkeit kommen. |
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Röteln sind eine meist leicht verlaufende ansteckende Viruserkrankung,
die mit Fieber, Hautausschlag (Exanthem) und Lymphknotenschwellungen einhergeht.
Treten Röteln während der Schwangerschaft auf, so kann die Infektion
auf das Kind im Mutterleib übergehen und insbesondere Missbildungen
an Auge, Ohr, am Herzen sowie im Gehirn verursachen. Häufiger verläuft
die Infektion mit Rötelnvirus jedoch ohne Krankheitserscheinungen;
auch diese Menschen sind für ihre Umgebung ansteckungsfähig. |
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Hepatitis B ist eine Leberentzündung (Gelbsucht), die durch
Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) hervorgerufen wird. Die Übertragung
dieses Virus erfolgt durch Blut oder Körperflüssigkeiten eines
infizierten Menschen. (Auch bei Raufereien im Kindergarten oder in der
Schule). Hepatitis B Erreger sind außerhalb des Körpers ca.
7 Tage hochansteckend. Es reicht schon 1 Tropfen Blut, um eine ganze Badewanne
voll Wasser zu verseuchen. Die Hepatitis B beginnt mit Übelkeit,
Erbrechen, Müdigkeit, danach kann es zu einer Gelbsucht kommen. Ca.
jeder 3. angesteckte Säugling stirbt, bei fast 90% der Säuglinge
verbleibt das Virus im Körper (chronische Erkrankung) und macht ihn
damit auch lebenslang ansteckend. Die Häufung der Komplikationen
geht mit zunehmendem Alter zurück, aber die Ansteckungsmöglichkeiten
werden wesentlich größer. Während sich Säuglinge
nur sehr selten infizieren, kommt es zu einer wesentlichen Zunahme der
Infektionen vor allem mit Beginn der geschlechtlichen Kontakte. Bei den
Erwachsenen schließlich verstirbt nur etwa 1% der Erkrankten und
bei etwa 10 % wird die Erkrankung chronisch. Das Hepatitis-B-Virus kann
auch, ohne dass Anzeichen einer Erkrankung bestehen, zu einer chronischen
Infektion eines Menschen führen. Chronisch Infizierte sind eine Infektionsquelle
für ihre Umgebung. In Deutschland sind etwa 0,7 bis 1 Prozent der
Bevölkerung mit HBV chronisch infiziert, in anderen Ländern
- z. B. in afrikanischen und asiatischen Ländern - ist die Häufigkeit
chronisch Infizierter wesentlich höher. |
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Eine gezielte Behandlung der Viruserkrankungen Kinderlähmung, Masern, Mumps, Röteln und Hepatitis B ist nicht verfügbar, und Antibiotika sind nicht wirksam. Der einzige Schutz vor diesen Viruserkrankungen besteht in einer rechtzeitig durchgeführten Schutzimpfung. |
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Mögliche Reaktionen nach den Impfungen An den lmpfstellen kann eine
wenige Tage anhaltende schmerzempfindliche Schwellung und/oder eine Rötung
auftreten (besonders nach der Td-Impfung am Arm). Nach den Impfungen gegen
Hepatitis B, Haemophilus influenza B, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten
und Kinderlähmung kann es gelegentlich zu Fieber kommen, dessen Höhepunkt
meist schon am Abend des Impftages oder innerhalb von 24-48 Stunden zu
verzeichnen ist und selten noch bis zu 72 Stunden nach der Impfung anhalten
kann. Außerdem wurden Anzeichen eines gestörten Allgemeinbefindens, wie
zum Beispiel Appetitlosigkeit, Schläfrigkeit, Unruhe oder Erbrechen beobachtet.
Während oder kurz nach der Masern-Mumps-Röteln-Schutzimpfung kann ein
leichtes Brennen oder eine Rötung an der Impfstelle auftreten, etwa 8
bis 12 Tage nach der Impfung kann es zu einer kurz andauernden Temperaturerhöhung
von 1 bis 2 Tagen kommen. Außerdem treten gelegentlich ein leichter Hautausschlag
(Exanthem), Lymphknotenschwellungen und - sehr selten - auch eine mumpsähnliche
Erkrankung auf. Diese Impfreaktionen verlaufen leicht und machen in der
Regel keine ärztliche Behandlung erforderlich. Bei stärkeren Schmerzen
und Fieber über 38.5 C sollten im Zusammenhang mit Impfungen z.B. Paracetamol-Zäpfchen
gegeben werden. Fieberkrämpfe bei “Fieberkrampfkindern” können
durch hohes Fieber ausgelöst werden. Neben diesen normalen Impfreaktionen
sind unerwünschte Impfstoffkomplikationen äußerst selten. Zeitgleich mit
der Impfung auftretende Erkrankungen können als Ursache unerwünschter
Impfkomplikationen angesehen werden, deshalb sollte ein über die normale
Impfreaktion hinausgehendes Vorkommnis möglichst schnell geklärt werden.
(Ich habe solche Komplikationen in meiner langjährigen Praxis noch nie
gesehen). Impfkomplikationen sind über das normale Maß einer Impfreaktion
hinausgehende Erscheinungen. Anzeichen von Kreislaufschwäche, gekennzeichnet
durch Blässe und Apathie sowie Krampfleiden sind möglich, wenn auch bisher
nach Verabreichen der neueren Kombinationsimpfstoffe allenfalls extrem
selten zu erwarten. Schwellungen der unteren Gliedmaßen sind gelegentlich
aufgetreten; sie bilden sich jedoch schnell spontan und ohne Folgen zurück.
Überempfindlichkeitsreaktionen gegen den Impfstoff als allergische verzögerte
Reaktion oder als Sofortreaktion, z. B. Nesselfieber, sind sehr selten.
Sehr selten kann sich an der Impfstelle eine Eiteransammlung im Gewebe
(Abszess) entwickeln, die von einem Chirurgen behandelt werden muss. Extrem
selten kann es zu Nerven-, Blut-, Blutgefäß- und Nierenerkrankungen mit
schweren Nebenwirkungen kommen. Ein Zusammenhang mit den jeweiligen Impfungen
ist dabei aber nicht immer sicher. Sehr fraglich ist, ob bei 1 Million.
bis 2-Million. Masernimpfungen einmal eine schwere Gehirnentzündung auftreten
kann. Andere in Einzelfällen beobachtete Erkrankungen wurden wahrscheinlich
nicht durch die Impfung verursacht. (Alle diese möglichen Komplikationen
sind bisher in meiner Praxis nicht aufgetreten!). Die Medikamentenbegleitzettel
(Waschzettel) der einzelnen Impfstoffe, die Ihr Kind in meiner Praxis
erhält, haben wir in der Anlage zu Ihrer Information beigefügt. Sie haben
selbstverständlich ein Recht auf diese umfassende, aber leider durch gesetzliche
Vorgaben oft auch verwirrende Information. Würden solche Begleitinformationen
für den Verbraucher z.B. bei Lebensmitteln ebenfalls vorgeschrieben, können
Sie sich sicher vorstellen welche Vielzahl von möglichen Nebenwirkungen
bei z.B. allen Süßigkeiten, bei Salz, Fetten, Fleisch, Pommes frites,
Alkoholika usw.) aufgeführt werden müssten. |
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Häufige Fragen im Zusammenhang mit der Impfung: |
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Robert Koch Institut: http://www.rki.de.
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